Gute Nachrichten für die Schneeleoparden
Schneeleoparden lieben es hoch: Sie bewohnen Bergregionen zwischen 2700 und 5000 Metern Höhe, erstreckt über zwölf Länder Asiens und umfasst einige der am schwersten zugänglichen Terrains der Welt. Das macht es so schwer, die scheue Großkatze zu erforschen.
Der Gesamtbestand wird weltweit nur noch auf 4000 bis 6000 Tiere geschätzt.
Mit einer neuen Zählmethodik konnte der WWF die Population in der Mongolei ermitteln und die gute Nachricht ist: Die Schneeleoparden-Population ist dort mit 953 Tieren stabil!.
Schneeleoparden repräsentieren einen ganzen Lebensraum: Geht es den Schneeleoparden gut, dann zeigt dies, dass es auch ausreichend Beutetiere wie Wildziegen und -schafe gibt sowie intakte Gebirgsweiden und Vegetation, von denen sich wiederum diese Pflanzenfresser ernähren können. Die Großkatzen sind also ein sehr guter Indikator für den allgemeinen ökologischen Zustand der Region, in der sie leben. Schützt man sie, hilft dies auch den Ökosystemen. Andersherum ist ein effektiver Schutz von Schneeleoparden nur möglich, wenn auch ihr Lebensraum aktiv geschützt wird. Schneeleoparden erfüllen eine wichtige Funktion im Ökosystem: Sie töten vor allem alte und kranke Tiere und halten damit die wilden Huftierbestände gesund und widerstandsfähig.
Zahlen, Daten und Fakten
- Lateinischer Name: Panthera uncia
- Familie: Felidae (Katzenartige)
- Körperlänge: 100 bis 130 cm (zzgl. 80 bis 100 cm lange Schwanz)
- Schulterhöhe: bis ca. 60 cm
- Gewicht: bis ca. 55 kg
- Lebenserwartung: ca. 12 bis 13 Jahre in der Natur
- Streifzüge pro Tag: bis zu 30 km
- Sprungweite: bis zu 16 Meter
- Sozialstruktur: Einzelgänger
- Nahrung: kleine bis mittelgroße Huftiere, kleine Säugetiere und gelegentlich Vögel
- Lebensraum: Hochsteppen und felsiges Gelände oberhalb der Waldgrenze (2.700 bis 5.000 m NN)
- Population weltweit: 4.000 bis 6.400 Tiere
- Population in der Mongolei: 953 (Stand 2021)
Wie Tiger und Löwen gehören Schneeleoparden zu den Großkatzen. An ihr Leben im kalten Hochgebirge sind sie bestens angepasst.
So erwärmen sie in ihren vergrößerten Nasenhöhlen die bis zu minus 40 Grad kalte Gebirgsluft vor, bevor sie in die Lungen des Schneeleoparden gelangt.
Schneeleoparden haben extrem große Pfoten. Sie funktionieren ähnlich wie Schneeschuhe und sorgen dafür, dass die Tiere im Schnee nur wenig einsinken.
Schneeleoparden sind in Rekordhalter im Weitsprung: Um breite Gletscherspalten zu überwinden, kann der Schneeleopard bis zu 16 Meter weit springen. Bei dieser Meisterleistung hilft ihnen der fast einen Meter lange, buschige Schwanz.
Das dichte, gräulich-beige melierte Fell des Schneeleoparden hat ein langes Unterfell, das am Bauch bis zu 12 Zentimeter Länge erreichen kann. Ihre Fellfärbung bietet ihnen optimale Tarnung sowohl zwischen Felsen, als auch im Schnee. Nur sehr geübte Augen werden sie zwischen den von ihnen bevorzugten Felsvorsprüngen ausmachen können.
Schneeleoparden nehmen innerhalb der Gattung Panthera eine besondere Stellung ein: Im Gegensatz zu anderen Großkatzen können sie nicht brüllen. Stattdessen schnurren sie wie Hauskatzen. Der Grund dafür ist, dass der Kehlkopf aller anderen Großkatzen wie Löwe, Jaguar, Leopard und Tiger anders geformt ist. Hauskatzen und Schneeleoparden haben weitere Gemeinsamkeiten: Beide sind Einzelgänger, haben eine Vorliebe für erhöhte Aussichtsplätze, spielen gern und meiden Hektik und Lärm. Schneeleoparden sind ebenso wie Hauskatzen sogenannte Ansitzjäger und nehmen ihre Nahrung nicht in liegender, sondern in kauernder Stellung zu sich.
Anatomisch aber gibt es wesentliche Unterschiede, begründet in den verschiedenen Lebensräumen und der jeweiligen Anpassung daran. Weil Schneeleoparden in einer harschen, kalten und felsigen Umgebung leben, haben sie dickeres Fell, viel größere Pfoten und einen längeren Schwanz als Hauskatzen. Zudem paaren sich Schneeleoparden nur in einer klar definierten Jahreszeit (Januar bis März) und bekommen durchschnittlich weniger Junge.
Quelle: NABU, WWF